Biografie

Michael M. Raith (*1940, Madrid) ist seit 2005 emeritierter Professor am Steinmann Institut für Geologie, Mineralogie und Paläontologie der Friedrich-Wilhelms Universität Bonn.
Der Schwerpunkt seiner Forschung galt dem inneren Aufbau und der Evolution präkambrischer kontinentaler Erdkruste, insbesondere den in großer Tiefe ablaufenden gesteinsbildenden Prozessen. Ausgedehnte Forschungsreisen führten ihn nach Nordfinnland, auf die Kola Halbinsel, nach Grönland, Madagaskar, Sri Lanka und immer wieder nach Indien.
Derzeit befasst er sich einerseits mit der archäometrischen Charakterisierung von keramischen Artefakten (Südjemen, Japan, Iran), andererseits mit der Entwicklung von Lehrmaterialien und einer Website zur Polarisationsmikroskopie in den Geowissenschaften.
Die intensive mikroskopische Bearbeitung höchst verschiedener Geomaterialien im Laufe eines langen Berufslebens weckte schon früh seine Begeisterung für die faszinierende Bildwelt eines dem Laienauge verborgenen Mikrokosmos. Unglaubliche Farbeffekte und Strukturen geben vielfältige Anregung für die eigene künstlerische Arbeit. Dabei geht es ihm jedoch weniger um die Reproduktion rein ästhetischer Mikrofotos, als vielmehr um das Aufspüren und Gestalten von Motiven, die innere Stimmungen und Botschaften widerspiegeln. Die enormen technischen Fortschritte und Möglichkeiten moderner digitaler Mikrofotografie und Bildbearbeitung haben entscheidend dazu beigetragen, aus der künstlerischen Neigung eine Passion werden zu lassen.
Möge die faszinierende fremde Bildwelt, ganz unabhängig vom künstlerischen Programm, dem neugierigen Betrachter bereichernde Inspiration sein.